Digitalisierungsgrad

Die Digitalisierung in den Unternehmen findet seit mehr als 25 Jahren statt. Die Möglichkeiten haben sich aber exponentiell weiterentwickelt und nicht jeder hat schrittgehalten.
Jede Evolutionsstufe hatte / hat enorme Anforderungen an die zu bewältigende Datenmenge, an die Organisation des Unternehmens und kostet viel Geld.

Neue Aufgabengebiete entstehen, „klassische“ Arbeit übernehmen die Systeme oder entfällt.
Genügte in der Anfangszeit ein Administrator, so ist für die vollständige Digitalisierung eine eigene Organisationseinheit notwendig, die in der Lage ist die komplexen Fragestellungen mit Hilfe von Business Architektur Methoden zu klären.

Evolutionsstufen der Digitalisierung

Pre-Digital

Papier/Formulare, E-Mails, Dateien

  • IT-Systeme wenig komplex, hauptsächlich PC-Anwendungen
  • In der Regel ein eigenständiges System für Finanzbuchhaltung und Controlling
  • Im Verhältnis wenig Daten
  • Informationsfluss durch Organigramm und Prozesse geregelt
  • Zusammenhangswissen in den Köpfen einzelner Mitarbeiter, Auswertung sehr aufwendig und zeitraubend

Hoher Freiheitsgrad bei der Gestaltung von Prozessen, aber weder die Konsistenz der Daten konnte sichergestellt werden, noch waren sie ausreichend miteinander vernetzt.

Enterprise-Systeme

Teil-Digitalisierung von Prozessen

  • Etablierung von ERP-, PLM-, CRM-Systemen
  • Parallel PC-Anwendungen (Dateien) und E-Mails
  • Innerhalb der Enterprise-Systeme sind die Daten vernetzt
  • Der Informationsfluss ist teilweise durch die Systeme vorgegeben
  • Zwischen den Systemen: unterschiedliche Strukturen / Kompatibilität der Daten

Daraus ergeben sich neue Heraus-forderungen an die Organisation:

  • Restriktion durch die vorgedachten Abläufe der Hersteller, starke Anpassung führen zu Inkompatibilitäten zu späteren Updates der Enterprise-Software
  • Abhängigkeiten von (externen) Experten für die Konfiguration
  • Anpassungen erfordern abteilungsübergreifende Konzepte

Digitalisierung

End to End vernetzte Daten

  • Zusammenführung der Enterprise-Systeme mit hohen Anforderungen an die Schnittstellen
  • durchgängig vernetzte Daten End to End für die gesamte Wertschöpfungskette
  • Grundlage für die Automatisierung von Abläufen gegeben

Auswirkung auf die Organisation:

  • Restriktionen und sehr große Abhängigkeiten von den Herstellern der Enterprise-Software.
  • Eigenentwicklungen / Erweiterungen führen zu hohen Betriebskosten
  • Die Datenqualität und Vollständigkeit in den Systemen ist entscheidend für die Effektivität
  • Verteilte IT-Systeminfrastruktur, teilweise in der Cloud
  • hohe Sicherheitsstandards erforderlich
  • Um die für das Geschäftsmodell erforderlichen digitalen Wertschöpfungsketten zu entwickeln bzw. anzupassen, sind Business Architekten notwendig

Digitale Transformation

Ohne Weiterentwicklung der Unternehmensorganisation lassen sich auch nicht die Möglichkeiten der Digitalisierung erschließen bzw. Digitalisierungsvorhaben sind zum Scheitern verurteilt.
Dies stößt natürlich auf Widerstände.

Digitalisierung bedeutet nicht nur ein anderes IT-System einzuführen oder in die Cloud zu gehen!
Vielmehr bedeutet es, dass das gesamte Unternehmen anders arbeiten wird. Konkret: Mitarbeiter und Führungskräfte benötigen neue Fähigkeiten, bekannte Arbeitsmuster funktionieren nicht mehr wie gewohnt.

Häufige Ausgangssituation

  • Das klassische Organisationsformat bildet Silos. Durch deren konkurrierenden Umsetzungsideen kommt es zur gegenseitigen Behinderung von Initiativen
  • Historisch gewachsene und verflochtene Prozesse wurden selten hinterfragt oder wirklich reengineert.
  • Hauptproblem: unvollständige und veraltete Daten, die eine Umsetzung der strategischen Entscheidung aufgrund des Bereinigungsaufwands blockieren.
    Entweder sind keine Mitarbeiter dafür „frei“ und/oder die betroffenen Organisationseinheiten haben es nicht budgetiert bzw. wollen die Kosten nicht übernehmen, um ihre eigenen “lokalen“ Businessziele nicht zu gefährden.

Transformation

Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Transformation ist, für die Digitalisierung die notwendigen Rahmenbedingungen herzustellen.

Aus innen heraus gelingt es den Firmen häufig nicht, den nächsthöheren Digitalisierungsgrad zu erreichen (davor genannte Gründe).

Es fehlt die übergeordnete Instanz, die die Position hat (direkt unter dem Unternehmer oder Vorstand / Geschäftsführung) und in der Lage ist übergreifend End to End Konzepte bereichsübergreifend um- / durchzusetzen

Was sind die notwendigen Rahmenbedingungen?

Ein neues Prinzip der Organisation.

Das bedeutet, die Verantwortlichkeiten so zu trennen, dass ein Teil der Mitarbeiter

  • „am Unternehmen arbeitet“, um die „Autobahnen“ zu bauen und
  • der andere Teil der Belegschaft diese nutzt und ausschließlich an den Produkten und mit den Kunden arbeitet

Nur so besteht die Chance, die für die Digitalisierung notwendigen End To End Datenstrukturen und Abläufe (ohne Politik) zu entwickeln.

Daten im Mittelpunkt

  • Höhere Performance – nur wenn die Mitarbeiter den Systemdaten vollständig vertrauen können
  • Automatisierung möglich – nur wenn auf Systemdaten Verlass ist
  • Bessere Entscheidungen oder Reaktionen auf unvorhersehbare Ereignisse – nur wenn alle Daten in sich konsistent, verfügbar und zugänglich sind

Der Grad der Digitalisierung zeichnet sich dadurch aus, wie Daten

  • zu jeder Zeit
  • in jeder Unternehmensdisziplin
  • für die jeweiligen relevanten Mitarbeitergruppen
  • vollständig, verlässlich und leicht zugänglich sind
  • sowie einfach für die Weiterverarbeitung genutzt werden können.